Jeff mit Luke Wilkins

Die Muttersprache. Bereits als Fötus vernehmen wir sie als Klang der mütterlichen Stimme. Im Kindesalter hören wir sie am liebsten vor dem Einschlafen, wenn Mama noch eine Geschichte vorliest. Ohne diese Geschichte und den Gutenacht-Kuss, so schreibt Proust, können wir schlecht einschlafen. Ist die Muttersprache ein Dialekt, ist sie oft besonders intensiv an unseren Körper und unser Empfinden gebunden. In der Schweiz existiert sogar ein gern verdrängter Komplex: Die Kinder erleben bei der Einschulung den Wechsel vom eigenen Dialekt zur Schrift- und Schulsprache als Verrat an der eigenen Muttersprache und damit auch an der Mutter selbst. Luke Wilkins hat darüber einen schrecklich-schönen Roman geschrieben, der auf die Sprache hört und ihr selbst Gehör verschafft.

Ein junger Autor, der auf den schriftstellerischen Spuren von Max Frisch und Bernhard Schlink wandelt.

Luke Wilkins wuchs in St. Ilgen auf und zog nach Köln um, wo er als Hörfunkautor beim WDR arbeitete und für das Fernsehen entdeckt wurde. Nach einer Karriere als TV-Darsteller begann er damit, sich aufs Schreiben zu konzentrieren. Mit seinem Roman „Jeff“ legt er ein bewegendes Debüt vor. Inzwischen lebt Wilkins wieder in seinem Kindheitsdorf.

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